Neues Gesicht für die SPD

Bundestagskandidat Andreas Büch (Mitte) mit den beiden Kreisvorsitzenden
SPD UB Neu-Ulm

16. September 2024

Bei der Bundeswahlkreiskonferenz für den Stimmkreis 254 Neu-Ulm am 14. September wählten im Neu-Ulmer Stadtteil Pfuhl die SPD ihren Kandidaten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr.

Mit großer Mehrheit wurde der 32jährige Andreas Büch gewählt, der seit 2021 Vorsitzender des SPD Senden ist.

Auf den studierten Politikwissenschaftler, der heute den Versandbereich im Zentrallager eines Bekleidungs- und Bergsportartikelherstellers in der Nähe von Memmingen leitet, entfielen 26 von 27 Stimmen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Der ursprünglich aus Brandenburg stammende Andreas betonte bei seiner Vorstellung die große Bedeutung, die seine in Senden aufgewachsene Ehefrau für sein Leben spielt, da sie der entscheidende Grund war, der ihn in die Region Neu-Ulm gebracht hatte. Hier war er durch ein Praktikum während des Bundestagswahlkampf 2013 beim ehemaligen Abgeordeten Karl-Heinz Brunner zur SPD gekommen. Der Parteieintritt erfolgte im selben Jahr. Der Umzug in die Region folgte dann nach erfolgreichem Studium 2017.

In seiner Vorstellungsrede betonte der Kandidat, dass ihm bei seinem Lebensweg vor allem eine Gemeinsamkeit auffiel, die er bei den Menschen, egal in welchem Teil des Landes, immer wieder vorfinde. Eine große Unsicherheit über die verschiedenen Themen und Zukunftsfragen in der Politik. Sei es Frieden in Europa, die Migration oder ganz alltägliche Probleme wie Löhne, Wohnen oder Rente.

Dieser Unsicherheit müsse man mit einer Politik beantworten, die den Menschen wieder Sicherheit gebe und die Gewissheit, dass es dabei gerecht zugeht. Dabei betonte der Kandidat, dass es hier um grundsätzliche Fragen ginge, die große Teile der Gesellschaft betreffen würden.

Er führte dazu aus, dass besonders Menschen mit mittleren und kleinen Einkommen besonders im Fokus stehen müssen, denn sie wären von Fragen wie gerechter Bezahlung, explodierenden Mietpreisen und möglicher Armut im Alter am ehesten betroffen. Auf gerechte Bezahlung legte er dabei besonderen Wert, da er als Betriebsrat bei seinem Arbeitgeber um die wichtigte Bedeutung guter Löhne wisse.

Die Politik müsse den Menschen jedoch auch Sicherheit geben in Fragen, die über die Landesgrenzen hinausgehen. Hier betonte der Kandidat, dass der Ukrainekrieg auch die Menschen in Deutschland ganz direkt beträfe, vor allem wenn Putin diesen Krieg gewinnen sollte. Eine fortlaufende und weitreichende Unterstützung der Ukraine sei daher im dringenden Interesse Deutschlands. Genauso wie eine effektive Abschreckung gegenüber Russland.

Als dritten Schwerpunkt nannte Andreas Büch, wie wichtig es sei auch finanzielle Sicherheit herzustellen, um die vielen Herausforderungen, vor die Deutschland stehe stemmen zu können. Er betonte dabei, dass die Schuldenbremse reformiert werden muss, um dringende Investitionen anzustoßen. Dies bedeute aber kein zügelloses Ausgeben von Steuergeld. Außerdem sollten besonders Vermögende, d.h. Multimillionäre und Milliardäre sich stärker an der Finanzierung des Allgemeinwohls beteiligen. "Starke Schultern können etwas mehr stemmen als schwache Schultern. Darauf basiert unser Steuersystem" betonte der Kandidat.

Zuletzt betonte der Kandidat noch einmal wie wichtig es sei, über die Migration zu sprechen, denn sie würde viele Menschen besonders verunsichern. Hier sei es wichtig den Diskurs nicht den Populisten zu überlassen, sondern endlich eine klare Strategie zu präsentieren, die den Menschen eine Perspektive zur Lösung aufzeige. Nur Abschiebungen, wie die Tage von allen Seiten gefordert, würden das Problem langfristig nicht lösen, denn die Menschen kämen trotzdem immer wieder, betonte er. Es braucht eine klare Strategie, die Integration von Schutzbedürftigen, Abschiebung von Nichtschutzbedürftigen und eine Bekämpfung von Fluchtursachen vereine.

Die Politik müsse sich ehrlicher machen und auch über unangenehme Dinge reden. Sie muss ein Problem erkennen, klar benennen und den Menschen zeigen, dass es eine Strategie gibt, um dieses Problem zielgerichtet zu lösen. Dieses Bild sei leider durch den ständigen Streit in der Ampel völlig verloren gegangen.

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